In einem stimmen wir wohl alle überein: Beeren sind lecker. Extrem lecker sogar. Umso erfreulicher ist es also, dass die kleinen, süß-säuerlichen Früchtchen auch reich an Vitaminen, Antioxidantien und Mineralstoffen sind – und somit ein gesunder Snack für die Nachkatzen unter uns. Egal, ob frisch vom Strauch, getrocknet, zu Desserts verarbeitet oder als Marmelade verkocht, Genussmöglichkeiten gibt es fast so viele wie Beerenobstsorten selbst. Während im Mai die meisten Beerensträucher unsere Augen mit ihren umwerfenden Blütenkleidern beglücken, beginnen die ersten bereits Anfang Juni damit, unsere Gaumen mit ihren reifen Früchten zu entzücken. Von Himbeeren und Heidelbeeren über Ribisel bis hin zu Aroniabeeren, wir zeigen euch, auf was ihr beim Pflanzen von Beerensträuchern im eigenen Garten achten solltet.
Die meisten Beerensträucher sind zwar relativ pflegeleicht, ein paar Dinge gibt es aber dennoch zu beachten.
Mit diesen fünf Faustregeln seid ihr schon gut gewappnet, um euren eigenen Beerengarten anzulegen. Was es bei den unterschiedlichen Beerensorten im Speziellen zu berücksichtigen gibt, zeigen wir euch hier.
Eine Beerenart, die in den letzten Jahren das Rampenlicht genießen durfte, ist die Aroniabeere. Ursprünglich aus Nordamerika wird der auch als schwarze Apfelbeere bekannte Strauch mittlerweile seit über einem Jahrzehnt auch in Europa angebaut. Die frostharte Aronia stellt keine großen Ansprüche an ihre Pflege und ist vor allem aufgrund ihrer dunkelvioletten, vitaminreichen Beeren beliebt. Diese können zwischen August und Oktober direkt vom Strauch genascht oder zu Saft oder Marmelade weiterverarbeitet werden. Neben den leckeren, leicht säuerlichen Beeren hat der Aroniastrauch seinen Platz im Scheinwerferlicht außerdem dank seines wunderschönen weißen Blütenkleids im Mai und seiner auffällig roten Herbstfärbung verdient.
Die zahlreichen Sorten des Himbeerstrauchs lassen sich in Sommer- und Herbsthimbeeren unterteilen. Je nach Sorte tragen sie hellrosa bis dunkelrote Früchte, die von Juni bis Oktober geerntet werden können. Beim Pflücken Acht geben, denn die Triebe des Strauchs sind mit feinen Stacheln besetzt! Damit ihr besonders viele der himmlischen Beeren pflücken könnt, sollten die Ruten des Himbeerstrauchs an einem Spalier befestigt werden. Durch die Rankhilfe wird nicht nur das Wachstum der Beerensträucher unterstützt, sondern auch die Ernte erleichtert. Sowohl mit Trockenheit als auch mit Staunässe kommt die Himbeere nicht so gut klar. Das bedeutet: regelmäßig gießen und auf einen gut durchlässigen Standort achten.
Neben humos und durchlässig kommt für die Heidelbeere auch noch das Stichwort säuerlich auf die Liste der bevorzugten Bodenverhältnisse. Dafür kann ganz einfach Rindenkompost aus Nadelholz, Sand, Torf oder spezielle Rhododendronerde in den Boden eingearbeitet werden. Außerdem ist es wichtig, den Heidelbeerstrauch regelmäßig mit kalkarmem Wasser zu gießen – vor allem in der Reifezeit. Während er alleine ganz gut zurechtkommt – Heidelbeersträucher sind selbstfruchtbar –, freut er sich aber besonders über eine zweite Heidelbeersorte in seiner Nähe und zeigt seine Anerkennung mit einem höheren Fruchtertrag. Gepflückt und vernascht werden können die kleinen, dunkelblauen Leckerbissen von Juli bis September.
Robust, frosthart und anspruchslos – die Johannisbeere ist sowohl wild in der Natur als auch im Garten zu finden. Anders als andere Beerensträucher wird der Strauch aber weitaus tiefer in die Erde gesetzt. Je nach Sorte tragen Johannisbeersträucher von Juni bis Ende August kleine, runde Trauben, deren Farbspektrum von Schwarz über Weiß bis hin zu Rot reicht. Letztere sind bei uns in Österreich übrigens als rote Ribisel bekannt! Der Unterschied liegt aber nicht nur in der Farbe der Früchte, sondern auch im Fruchtverhalten. Rote und weiße Johannisbeeren tragen vor allem an zwei- und dreijährigen Trieben, weshalb sollten nach der Ernte nur Äste, die älter als vier Jahre sind, bodentief abgeschnitten werden sollten. Die starkwüchsige schwarze Johannisbeere dagegen trägt Früchte am einjährigen Holz und sollte regelmäßiger und großzügiger ausgelichtet werden. Zwar sind die meisten Johannisbeeren selbstfruchtbar, doch vor allem die schwarze Variante profitiert von einer zweiten – schwarzen! – Sorte in ihrer Nähe.
Gemeinsam mit der Johannisbeere bildet die Stachelbeere die botanische Familie der Stachelbeergewächse. Während ein Sonnenbad bei ersteren zu süßeren Früchten führt, ist die Stachelbeere mit ihren kirschgroßen Früchten etwas sonnenempfindlicher und sollte daher an einem leicht schattigeren Ort gepflanzt werden. Auch mit Trockenheit kann die Stachelbeere weniger gut umgehen als ihre Familienmitglieder. Dafür sind ihre süß-säuerlichen Früchte rund dreimal so groß wie die der Johannisbeere. Je nach Sorte färben sich diese rot, gelb oder hellgrün wenn sie ihre volle Reifung zwischen Juli und August erreicht haben. Möchtet ihr sie aber zum Verkochen oder als Kuchenbelag verwenden, können Stachelbeeren auch schon im Vorreifestadium als grüne Früchte im Mai geerntet werden. Wie auch bei der Schwarzen Johannisbeere ist es wichtig, den Stachelbeerstrauch regelmäßig zurückzuschneiden – vor allem im Frühjahr sollten zwei alte Bodentriebe entfernt werden.
Wäre die schwarze Johannisbeere der Vater und die Stachelbeere die Mutter, dann wäre die Jostabeere ihr Kind. Der dornenlose Kleinstrauch wurde 1922 nach zahlreichen Kreuzungsversuchen der beiden Beerensträucher geboren. Seine schwarzen, runden Früchte ähneln auf den ersten Blick jenen der Johannisbeere, sie sind jedoch größer und süßer. Essreif sind die Jostabeeren zwischen Juni und Juli, aber aufgrund ihrer ungleichmäßigen Reifung müssen sie mehrmals geerntet werden. Im Vergleich zu ihren Eltern sollte die Jostabeere in den ersten Jahren kaum zurückgeschnitten, sondern nur etwas ausgelichtet werden. Erst nach etwa vier Jahren sollten ältere Triebe nach der Ernte bodennah entfernt werden.
Auch ihr habt nun einen Beeren-Hunger? Dann holt euch eure Lieblingsbeerensträucher in den Garten. In unserer Gärtnerei in Haag findet ihr eine große Auswahl an Beerensträuchern – kommt vorbei, wir freuen uns auf euch!
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